Martha ist sauer. Gerade hat sie angefangen mit Papa die neue Königsburg aufzubauen, da klingelt Mama an der Tür und sie muss gehen. Seit ihre Eltern getrennt sind, ist das so. Jedes zweite Wochenende darf sie bei Papa sein, so haben es die
Erwachsenen entschieden. Martha und ihre Schwester Mia hat keiner gefragt und das findet vor allem Martha richtig gemein, denn manchmal fühlt sie sich so „papalich“. Dann setzt sie sich in Papas alten Drehstuhl und denkt an ihn. Jetzt reicht ihr das aber
nicht mehr! Gemeinsam mit Mia schmiedet sie einen Plan: Die Beiden beschließen einfach, zwei Wochen lang keine Hausaufgaben zu machen, damit die Eltern verstehen, wie lange „zwei Wochen“ sein können. Martha muss sich sehr anstrengen, um den Plan
umzusetzen, aber mit Unterstützung von Mia schafft sie es. Als es deswegen in der Schule Schwierigkeiten gibt, kommt Papa endlich eines Abends bei Mama vorbei und zusammen sprechen alle Vier miteinander. Die Eltern hören ihren Kindern zu und verstehen, dass manches eben nicht zwei Wochen warten kann. So finden sie eine Lösung, mit der Martha gut leben kann. Sie kann Papa anrufen und manchmal kann sie ihn auch zwischendurch mal besuchen, wenn es passt.
Im Buch wird die Situation vieler Kinder von getrennten Eltern gut beschrieben. Es wird deutlich, wie willkürlich die formale Regelung „jedes zweite Wochenende“ ist. Die Erwachsenen verhalten sich den Kindern gegenüber adultistisch, indem sie sie in wichtige Entscheidungen, die ihr Leben direkt betreffen, nicht einbeziehen. Martha und Mia sind starke Mädchen. Sie werden aktiv und wehren sich gegen dieses Unrecht.
Die Illustrationen machen die Figuren leider nicht sehr lebendig, da sie mit feinen Strichen gezeichnet
und vorwiegend in verschiedenen Blautönen gehalten werden. (Kinderwelten)
Preis: 10 €