In großformatigen Bildern und wenigen Worten erzählt die Ich-Erzählerin Esme in diesem Buch von ihrer besten Freundin Clara und wie es dazu kam, dass sie „ein bisschen“ Schwestern sind. Clara und Esme spielen jeden Tag zusammen, manchmal streiten sie auch, aber am liebsten spielen sie Schwestern.
Als Esme auf die Welt kam, waren ihre Eltern voll mit Liebe, alle haben sich sehr gefreut, auch die beste Freundin von Esmes Mama. Diese wollte gerne mit ihrer „Verliebten“ auch selbst ein Kind haben. Doch als zwei Frauen konnten sie kein Kind machen. Esme weiß, dass es dazu Eizellen und Samenzellen braucht. Esmes Mama fand es ungerecht, dass ihre beste Freundin nicht auch ein tolles Kind haben kann. Deshalb
beschließen ihre Eltern, ein paar Samenzellen von Esmes Papa mit Claras Mama und ihrer „Verliebten“ zu teilen, sodass nach einer Weile Clara geboren wird.
Das Buch kommt mit wenigen Worten aus und zeigt durchgängig aus Pespektive eines Kindes ein liebevolles Miteinander, Wertschätzung und Liebe. Die dargestellten Spielsituationen der beiden Kinder kommen ganz ohne klischeehafte Genderstereotype aus und wirken dabei interessant und abenteuerreich. Auch das Thema Streit und Versöhnung bietet Kindern Anknüpfungspunkte.
Die Ich-Erzählerin heißt laut Klappentext Esme, ein Name, den Protagonist*innen in hiesigen Kidnerbüchern selten haben. Leider taucht der Name in der Geschichte selbst nicht auf. Beim Vorlesen kann dies jedoch ganz einfach auf der ersten Seite benannt werden, z.B. durch den Satz „Hallo, ich bin Esme …“. Die beiden Kinder werden vielfältig mit unterschiedlichen Kleidungsstilen und Frisuren dargestellt, Esme und ihre Mutter sind beide Personen of Color.
Kindgerecht und unaufgeregt wird aus Kinderperspektive erzählt, wie die Eltern von Esme ein befreundetes lesbisches Paar unterstützen, ein Kind zu bekommen. Esme weiß schon, dass es dafür Samenzellen und Eizellen braucht. Das Thema Samenspende wird jedoch etwas holprig mit dem Satz „Wer viel hat, kann doch teilen.“, eingeführt und es braucht noch einige Seiten, bis die Verbindung gezogen wird, dass Esmes Papa Samenzellen an das befreundete Paar spendet. Die Darstellung einer Samenspende, die nicht anonym ist und in der Kinder informiert und mit einem selbstverständlichen Umgang damit aufwachsen ist aus diskriminierungskritischer Perspektive besonders positiv zu
vermerken. Die Beziehung von Claras Müttern wird mit „Verliebte“ thematisiert, dies lässt charmant den Familienstand der beiden offen und spezifiziert nicht, ob diese verheiratet sind. (Kinderwelten)
Preis: 16 €