In »Der Garten meiner Baba« erzählt Autor Jordan Scott autobiographisch von seiner engen Beziehung zu seiner Großmutter. Scott belebt hier seine zärtlichen Erinnerungen an seine »Baba« neu, indem er von den vielen Besuchen bei ihr und ihrer gemeinsamen Zeit in ihrem Garten erzählt. Dieses Buch liest sich wie ein Liebesbrief an die eigene Großmutter und zeigt eindrücklich, wie wertvoll und prägend die Zeit sein kann, die man als Kind mit seiner Großmutter verbringt.

Dieses wunderbare Buch besticht durch künstlerische Illustrationen und einer Sprache, die gleichzeitig kindgerecht und poetisch ist. Die Illustrationen sind leicht abstrakt und lassen Raum für Nachfragen. Das Buch schließt auf unterschiedlichen Ebenen an die Erfahrungswelt von Kindern an. Zum Beispiel die enge Beziehung zur Großmutter, die als zentrale Sorgeperson des Kindes auftritt. Das Buch geht damit über gängige Beschreibungen von Familienkonstellationen hinaus. Außerdem greift es die Verbindung zwischen Migration und Fragen der sozialen Herkunft auf, denn die Baba ist in Polen geboren und nach dem 2. Weltkrieg in die USA emigriert und macht Erfahrungen von Arbeiter*innen in der Diaspora zugänglich.

Der Begriff »Baba« wird umgangssprachlich im Polnischen auch als ein abwertender Begriff für Frauen* genutzt. Das Wort beschreibt aber auch Frauen*, die etwas von Kräuterkunde verstehen und sie anwenden können. Dieser Bezug ist hier sehr wahrscheinlich, weil der Garten der »Baba« und der Anbau von Lebensmitteln zentrales Thema im Buch ist. Der Autor selbst sagt dazu jedoch nichts direkt. (Kinderwelten)

Preis: 18 €