Titel:

Der unsichtbare Junge

Jahr:

2020

Altersgruppe:

Verlag:

Mentor Verlag

Auf dem Titel sehen wir Ole, einen zufrieden aussehenden Jungen, der mit Kreide auf dem Boden malt. Aber dann wird klar: Zusammen mit anderen Kindern ist Ole praktisch unsichtbar. Wenn die sich laut äußern, hält Ole sich zurück. Wenn Teams gewählt werden, bleibt Ole übrig. Wenn Alle Spaß bei einem Fest hatten, kann Ole nicht mitreden, denn er wurde gar nicht eingeladen. Also bleibt Ole für sich und malt am liebsten ganz starke Wesen, wie z.B. feuerspeiende Drachen, Außerirdische im Weltraum und Superheld*innen, die leicht Kinder zum Spielen finden. Bis eines Tages Kim in die Gruppe kommt, der es auch nicht leicht hat, weil die anderen Kinder ihn ausgrenzen. Da traut sich Ole und nimmt Kontakt zu Kim auf, der wiederum auch zu Ole hält, als andere ihn mal wieder stehen lassen wollen. So werden die beiden bald Freunde. Und das „färbt“ auch auf die anderen Kinder ab.

Dass Ole anfangs unsichtbar für die anderen ist, sieht man auch an den Darstellungen: Während alle Kinder bunt gezeichnet sind – auch mit ihren unterschiedlichen Hauttönen und Haarfarben – ist Ole und alles, was er berührt, grau. Aber schon mit der ersten Aufmerksamkeit von Kim bekommt Ole nach und nach Farbe und kann zeigen, was alles in ihm steckt. (Kinderwelten)

Den Anfang des Buches bildet eine Erläuterung zum in der Geschichte verwendeten Gender*Sternchen. Dort heißt es dann: „So sprechen wir zum Beispiel von Bens Freund*innen und nicht nur von Bens Freunden, wenn z.B. Mädchen zur Gruppe gehören.“ Als Grund für die Verwendung des Sternchens wird Inklusion und Sichtbarmachung von Unsichtbarem genannt. Leider fehlt die Erklärung, wen genau das Sternchen inkludieren oder sichtbar machen soll. Es entsteht der Eindruck, dass es neben Jungen auch um Mädchen gehen soll. Das Gendersternchen wurde jedoch eingeführt, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen (nicht nur Mädchen/Frauen und Jungen/Männer), also auch intergeschlechtliche, transgeschlechtliche und nicht-binäre Menschen. Das Gendersternchen hier im Buch deutet zwar auf den Anspruch des Verlags auf genderinklusive Sprache hin, an einer gelungenen Umsetzung mangelt es dann leider doch noch. (Kinderwelten)

Preis: 24,90 €