Titel:

Die Geschichte von Elenis Konfetti. Refugees welcome.

Jahr:

2021

Altersgruppe:

Verlag:

minedition

Eleni lebt mit ihrer Oma in einem kleinen Dorf in Griechenland. Sie bemerkt, dass Menschen gekommen sind, die in Zelten leben müssenund hat dazu viele Fragen. Ihrer Oma fällt es schwer,ihrem Enkelkindzu erklären, was Krieg, Ungerechtigkeit oder Flucht bedeutet. Doch ihr gelingt ein Versuch: „Stell dir vor, du hast beide Hände voll Konfetti. Mach die Augen zu und schmeiß es in den Himmel. Tausend fröhliche Blättchen tanzen knisternd durch die Luft, trudeln, segeln und landen sanft auf dem Boden. Überall. Uns so ist es auch mit dem „AufdieWeltkommen“. Babys werden überall auf der Erde geboren –es ist Zufall,wo man landet.“ Keine Antwort findet die Oma auf die Frage,warum Menschen weiterhin in einem Lager leben müssen, wenn sie doch nun angekommen sind –an einem Ort, an dem es scheinbar Frieden gibt.
Eleni ist wütend über diesen Zustand. Und je größer eine Aufgabe scheint, desto größer scheint auch die eigene Ohnmacht. Das empathische Kind mit dem Willen nach Gerechtigkeit hat viele Ideen, was man tun könnte und macht sich mit ihrer Oma und selbstgekochter Marmelade auf den Weg zu den Menschen, für ein erstes Kennenlernen. Um wirklich etwas zu bewegen, das Wissen Eleni und ihre Oma, braucht es mehr als nur Marmelade und sie beide – es braucht ein ganzes Dorf. Sie haben dafür auch schon eine Idee, wie sie die anderen Menschen in ihrem Ort davon überzeugen können, jeweils etwas zu tun, was in ihrer Macht steht,um sich für die Rechte der Menschen in den Zelten einzusetzen.
Die Geschichte von Eleni und ihrer Großmutter macht Mut zum solidarischen Handeln. Es ist vorwiegend ein Buch für Kinder und Erwachsene ohne Fluchterfahrung, mit dem Wunsch nach einer gerechten Welt. Es geht ums Teilen, auch wenn es kleine Dinge sind. Kritisch anzumerken ist, dass die geflüchteten Menschen nicht selbst sprechen, sondern eher passiv dargestellt sind. Das bedient das Klischee der Hilflosigkeit verbunden mit einer Barmherzigkeit,die nicht immer an den tatsächlichen Bedürfnissen der Hilfeempfänger*innen orientiert ist. Die Zeichnungen von Daniela Leidig und ihrem vierjährigen Sohn Jonas wechseln sich im Buch ab und unterstreichen verschiedene Aspekte: Die schwarz-weißen Zeichnungen des Kindes zeigen die Vorstellung von der Flucht. Leidigs Illustrationen untermalen Elenis warmen Charakter, aber auch mal ihre Wut und Verzweiflung mit dem Wunsch nach Veränderung. (Kinderwelten)
Preis: 18€