Titel:

Ein Schlüssel für Mama

Jahr:

2021

Altersgruppe:

Verlag:

Monterosa

Die Mutter der fünf-jährigen Frieda ist Musikerin. Bedingt durch die Coronakrise sind alle ihre Auftritte abgesagt und die Mutter wird immer trauriger und antriebsloser. Frieda versteht das nicht, sie fragt sich, ob es an ihr liegt. „Ich fühle mich, als hätte mich ein gewaltiger Sturm umgeweht wie einen Baum“, erklärt ihr die Mutter, und dass das überhaupt nichts mit Frieda zu tun hat.  So wie Bäume langsam wachsen, dauert es eine ganze Weile, bis es der Mutter allmählich wieder etwas besser geht. Im Sommer gibt sie erste Konzerte, während der Vater als Hausmann die Familie versorgt. Der Schlüssel zum Schrebergarten, den der Vater gemietet hat, steht auch für eine allmähliche Genesung der Mutter: dort sitzt sie öfter, macht Musik und schreibt neue Lieder. 

Wenn Erwachsene in Krisen geraten, gehen die Belange der Kinder oft unter. Auch während dieser Pandemie erfährt die Perspektive von Kindern viel zu wenig Beachtung, umso wichtiger sind Kinderbücher wie dieses. Friedas Schilderungen ihres Familienalltags und der Erkrankung ihrer Mutter bieten Anlässe dazu, mit Kindern ins Gespräch zu kommen: Wie fühlt es sich an, wenn Eltern und Bezugspersonen so mit ihrem eigenen Befinden beschäftigt sind, dass sie nicht mehr so gut für ihre Kinder das ein können? Was könnte in einer derartigen Situation helfen?  Die poetischen Illustrationen verleihen dem Buch eine gewisse Leichtigkeit und tragen zu einer zuversichtlichen Grundstimmung bei.

Positiv ist zudem, dass der Vater jenseits von Rollenklischees abgebildet wird, er übernimmt (selbstverständlich) Haushaltstätigkeiten. Aus diskriminierungskritischer Perspektive bleibt anzumerken, dass es ein großes Privileg ist, einen Schrebergarten anmieten zu können. Viele Familien dürften – auch aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise – nicht über die dafür nötigen finanziellen Mittel verfügen. (Kinderwelten) 

Preis: 17 €