Titel:

Flaschenpost nach Irgendwo – Ein Kinderfachbuch für Kinder suchtkranker Eltern

Jahr:

2012

Altersgruppe:

Verlag:

Mabuse

Mark lebt zusammen mit seiner Schwester Julia und ihren Eltern. In einfühlsamen und liebevollen Schilderungen erzählt das Buch über den Alltag der Familie und die Ängste und Nöte der Geschwister angesichts des Alkoholproblems ihres Vaters. Marks Rückzugsort ist sein Lieblingsplatz am Fluss. Weil er sich manchmal wie ein Schiffbrüchiger fühlt, schreibt er eine Flaschenpost. Er hofft, dass jemand sie findet und Hilfe holt. Bis seine Mama den Vater vor die Tür setzt, braucht es allerdings noch einige Eskalationen. Wie das Leben der Familie danach weitergeht, bleibt offen: „Hoffentlich kriegt Papa das mit dem Trinken hin und zieht dann wieder bei uns ein!“ sagt Mark. Julia antwortet: „Ich bin erst mal froh, dass es hier keinen Streit mehr gibt.“

Die Geschichte stärkt Kinder, deren Eltern eine Suchterkrankung haben, in ihrem Wissen um die eigene Situation. Sie bringt ihnen Verständnis entgegen und bietet ihnen eine Sprache und Bilder für ihre Gefühle und Ängste an. Das Buch zeigt beide Eltern als liebevoll, fürsorglich und doch überfordert. Es ermöglicht allen Kindern Empathie und stärkt ihr kritisches Denken, indem es dazu anregt, zu überlegen, was Mark, Julia oder ihre Mutter denn tun könnten und warum ihre Situation so schwierig ist. Das Bild der Flaschenpost ermutigt Kinder, sich aktiv Hilfe zu holen.

Ergänzt wird das Buch wird durch einen Ratgeber, der sich an Kinder wie an Erwachsene richtet. Hier erhalten Kinder konkrete Hilfe bei der Einschätzung, ob ein Elternteil zu viel Alkohol trinkt. Sie werden darin bestärkt, ihren Gefühlen zu vertrauen, auch wenn diese manchmal durcheinander gehen. Konkrete Tipps für einen „Notfallplan“, etwa jemanden zum Sprechen zu suchen und Schluss zu machen mit schlechten Geheimnissen, runden das Buch ab. (Kinderwelten)

Preis: 22,90€