Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es oft Einzelpersonen oder kleine Gruppen waren, die durch ihre friedlichen Proteste die Welt besser gemacht haben. Durch das Buch „Gemeinsam sind wir stark“ werden Kinder (und Erwachsene) dazu ermutigt, nicht angesichts der großen Ungerechtigkeiten den Mut zu verlieren, sondern aktiv zu werden. Es werden erfolgreiche Proteste aus den
Jahren 1907 bis 2020 aus vielen Ländern der Welt beschrieben und mit großflächigen Illustrationen in Szene gesetzt. Die Themen, wofür sich die Menschen eingesetzt haben und dies immer noch tun, sind vielfältig. Mit dem „Marsch durch den Schlamm“ in England 1907 erkämpften sich die Frauen das Wahlrecht, das sie 1928 endlich erhielten. Ihr Kampf dauerte 50 Jahre lang. Bekannte Menschen wie Mahatma Gandhi und Rosa Parks werden benannt, die gegen Kolonialismus und Rassismus, für ein unabhängiges
Indien und die Gleichberechtigung für Schwarze in den USA kämpften. Die Baumbesetzer von Pureora in Neuseeland bauten sich Plattformen auf den großen Bäumen, um den Wald vor der Zerstörung zu retten, der in der Māori-Kultur eine wichtige Rolle spielt. In England setzten sich 1982 Menschen gegen die Stationierung von Atomwaffen ein. In Manila setzten die Demonstrierenden
1986 den Diktator Marcos ab und in Liberia schafften es die mutigen Frauen den Bürgerkrieg zu beenden und einen Friedensprozess einzuleiten. Seitdem interessieren sich mehr liberianische Frauen für Politik. Auch Fridays for Future sind aufgeführt. Mit der Bewegung „BLACK LIVES MATTER“ endet das Buch, nicht jedoch die Proteste für eine bessere und gerechtere Welt.
Dieses Buch macht tatsächlich Mut. Besonders hervorzuheben ist, dass die Autor*innen auf eine relative Ausgewogenheit geachtet haben. Die Themen sind vielfältig und viele (alle??) Kontinente sind abgebildet: Afrika, Süd-, Mittel- und Nordamerika, Asien, Tunesien als arabisches Land, Neuseeland, Europa. Außerdem Einzelpersonen und Gruppen, berühmte Menschen und
Unbekannte, Frauen und Männer. Vieles ist drin. Was fehlt? Der Kampf gegen Homophobie und Transfeindlichkeit. Der Kampf für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung… Vielleicht gibt es ja ein zweites Buch. (Kinderwelten)
Preis: 18 €