Die Mutter, Roberta Tannenbaum, hat ihre Arbeit als Biologin verloren. Zuerst freuen sich die Kinder darüber, weil sie nun nachmittags früher aus dem Kindergarten oder dem Hort nach Hause gehen können. Von da an werden die Kleider auf dem Flohmarkt gekauft, den Urlaub verbringt die Familie im Garten. Doch die Mutter wird immer trauriger und ihre Niedergeschlagenheit zieht sich durchs ganze Haus. Die Kinder haben schließlich die rettende Idee: alle zusammen eröffnen sie die „Gärtnerei Tannenbaum“. Das Einweihungsfest wird ein Erfolg und so, wie die Mutter wieder zu strahlen beginnt, „strahlt“ auch der Kaktus und öffnet seine Blüten für eine Nacht.

Anschaulich erzählt das Buch am Beispiel der Roberta Tannenbaum, was passiert, wenn ein Mensch seine Arbeit verliert. Auch wenn die Mittelschichtsfamilie über gewisse Ressourcen wie Haus und Garten oder Auto verfügt, werden doch die psychischen Auswirkungen eines Jobverlustes deutlich. Die humorvollen Illustrationen mit vielen witzigen Details tragen dazu bei, dass das Thema nicht zu belastend wirkt. Es ist erstaunlich, dass es kaum Kinderbücher zum Thema „Arbeitslosigkeit“ gibt, obwohl viele Kinder und ihre Familien davon betroffen sind. Besonders gut gefallen hat uns, dass nicht der Vater, sondern die Mutter als Berufstätige im Zentrum des Buches steht. Vom Beruf des Vaters ist nur in einem kurzen Satz die Rede: er ist Erzieher, auch davon gibt es wenig Repräsentanten in Kinderbüchern. (Kinderwelten)

Preis: 20,00€