Titel:

Morgens bei uns

Autor*innen:

Jahr:

2017

Altersgruppe:

Verlag:

Compact Verlag

Eine Geschichte aus Kinderperspektive erzählt von einem ganz gewöhnlichen Morgen unter der Woche, wenn es heißt Aufstehen, Anziehen, Frühstücken und Zähne putzen, um dann pünktlich in die Kita oder zur Arbeit zu kommen. Während die Eltern noch nicht ganz so ausgeschlafen sind, ist das Kind schon voller Energie und bereit für einen neuen Tag. Es gibt Situationen zum Schmunzeln, da Mutter und Vater in ihrer etwas überfürsorglichen, aber sehr liebevollen Art ihr Kind dabei begleiten, wie es schon sehr stolz darauf ist viel alleine zu schaffen kann. Das Kind hat im Buch kein zugeschriebenes Geschlecht, wird jedoch durch Frisur und Kleidung als Mädchen gelesen.

Das Buch füllt eine Lücke, da es eine Familie zeigt, die in Kinderbüchern bisher zu selten vorkommt: Eine Mutter, die als weiß gelesen werden kann und ein Schwarzer Vater, leben mit ihrem Schwarzen Kind in einem hübschen Zuhause. Der Papa, bringt sein Kind in die Kita und fährt danach zur Arbeit, auch dies ist in Bezug auf die Darstellung von Geschlechterrollen in Kinderbüchern durchaus bemerkenswert. In der Kita warten schon andere Kinder, die in den Illustrationen divers gezeichnet sind.

Einzige Kritik: das Kind ist sehr selbstbewusst, weil es schon so vieles alleine kann und macht sich nichts daraus, wenn es Dinge nicht perfekt ausführt. Die Bilder zeigen dann zu häufig dass das Kind etwas „falsch“ macht: der Mantel ist schief zugeknöpft, die Schnürsenkel kann es doch nicht zubinden, die Jacke kann es nicht aufhängen und beim Trinken kleckert es. Auch wenn anfangs sicherlich noch nicht immer alles gelingen kann, werden Buchbetrachtende dazu animiert, zu sagen, dass doch noch einiges schief geht. Die Bestrebungen des Kindes nach Autonomie werden so abgewertet und es wirkt daher etwas, als würde das Kind vorgeführt werden. (Kinderwelten)

Preis: 12,99 €