Titel:

Rosie und Moussa

Autor*innen:

Jahr:

2015

Altersgruppe:

Verlag:

Beltz & Gelberg

Bei Rosie hat sich viel verändert. Ihr Papa ist plötzlich verschwunden, ihre Mama möchte nicht darüber reden und dann müssen sie auch noch umziehen – in ein Hochhaus am anderen Ende der Großstadt, dessen Hausmeister gegenüber Kindern extrem streng ist. Zwar ist Rosie verunsichert von allem Neuen, doch sie findet bald einen Freund, den Nachbarsjungen Moussa, mit dem sie – was streng verboten ist – auf das Dach des Hochhauses klettert und die weite Aussicht über die Stadt genießt. Als sie vom Hausmeister auf dem Dach ausgeschlossen werden, überfällt sie große Angst. Rosie weiß von ihrer Mutter, dass es immer eine Lösung gibt, durch ihre rettende Idee werden sie schließlich von einer Nachbarin befreit. So entsteht eine generationenübergreifende Freundschaft.

Das Buch bietet Kindern mit den unterschiedlichsten Erfahrungen Identifikationsmöglichkeiten und thematisiert beispielsweise die Trennung der Eltern oder die Verlustgefühle nach einem Umzug. Es gehört zu den wenigen deutschsprachigen Kinderbüchern, die einen Helden wie Moussa haben, der nicht der weißen Mehrheitskultur angehört, und ihn im Titel benennt. Adultismus, also die unangemessene Bevormundung von Kindern durch Erwachsene wird in dem Buch ebenso kritisiert wie einengende und sinnlose Regeln. Zugleich unterstützt es deren mutiges Überschreiten, Solidarität und Freundschaft.

Im zweiten Band geht es um falsche Geheimnisse und Vertrauen. Seit der Vater weg ist, weigert sich Rosis Mama, über ihn zu sprechen. Per Zufall erfährt Rosie, dass er im Gefängnis ist. Mit der Hilfe ihrer neuen Freund*innen gelingt es Rosie, ihn heimlich zu besuchen. Weil sie denkt, dass Erwachsene so kompliziert sind, fühlt sie sich im Recht, ihre Mutter anzulügen und verschweigt ihr gegenüber die Besuche. Denn schließlich wurde sie auch von ihr angelogen, als diese vorgab, nichts über den Aufenthaltsort des Vaters zu wissen. Als Rosies Lüge auffliegt, hilft die Nachbarin den beiden, das verlorengegangene Vertrauen wiederherzustellen und aufrichtiger zueinander zu sein.

Die Geschichte erzählt von den schwierigen Zeiten, die es zwischen Kindern und ihren Eltern geben kann. Einfühlsam werden Rosies Schamgefühle und Verwirrung geschildert. Auch in diesem Band stehen die Themen Solidarität und Freundschaft im Mittelpunkt, denn es wird gezeigt, wie es Rosie mit tatkräftiger Unterstützung von Freund*innen gelingt, die schwierige Situation zu meistern und sich mit ihrer Mutter wieder zu versöhnen. Kinder werden ermutigt, zu ihren Gefühlen zu stehen, sich Unterstützung zu holen und ihren eigenen Weg zu gehen.

Einzig auf die stark klischeehafte Zeichnung einer Schwarzen Besucherin im Gefängnis hätte gut verzichtet werden können.

Preis: Gebundene Ausgabe 9,95€, TB 5,95€

Weitere Titel:

Rosie und Moussa – Der Brief von Papa