Titel:

Samira und die Sache mit den Babys

Jahr:

2021

Altersgruppe:

Verlag:

stolze augen books

Das Aufklärungsbuch “SAMIRA und die Sache mit den Babys” begleitet Samira durch die Schwangerschaft ihrer Mutter bis zur Geburt des neuen Geschwisterkindes. 

Die Geschichte beschreibt in bunten Illustrationen den liebevollen Umgang ihrer Familie untereinander. Dieser zeigt sich auch, als Samiras Mutter auf eine Frage nach dem Geschlecht des Babys antwortet: “Es ist jetzt schon geliebt, bald auf der Welt und es wird ganz sicher ein süßes Kind.” Mit der Kernbotschaft, dass die Geschlechtsorgane aller Menschen einzigartig und unterschiedlich sind und nicht unbedingt etwas mit dem sozialen Geschlecht zu tun haben, lernt Samira auch ihren eigenen Körper und ihre Genitalien kennen und zu ihnen ein positives Gefühl zu entwickeln. Zusammen mit ihrem jüngerer Bruder Elyas beschäftigen sich die beiden mit den verschiedenen Namen, die Menschen Geschlechtsorganen geben, Samira gefällt Vulvina und Mumu am besten, ihr Bruder mag Penis und Schwanni am liebsten. Detaillierter lernen sie auch die Namen der inneren und äußeren Geschlechtsorgane. 

Samira will wissen, wie das Baby in Zaras Bauch gekommen ist. Altersgerecht und gendersensibel klären Samiras Eltern sie über Sex, Liebe, die Entwicklung von Babys, aber auch unterschiedliche Familienkonstellationen und Arten von Beziehung auf. Dabei thematisieren sie die Schönheit vom eigenen Berühren der Vulvina und die Wichtigkeit von Konsens und das Recht auf Selbstbestimmung. 

Die Familie bereitet sich gemeinsam auf die Geburt des neuen Familienmitglieds vor, einfühlsam wird die Sorge und Aufregung aller beschrieben. Häppchenweise lernt Samira dabei auch, wie sich der Körper ihrer Mutter bis zur und nach der Geburt verändert. Bei allen ist die Freude groß, als dann endlich das Baby da ist und die Familie sich auf einen neuen Alltag mit dem neuen Kind einstellt.  

Das Buch greift viele relevante Themen rund um Körper, Genitalien, Schwangerschaft und Geburt auf. In bunten Bildern werden vielfältige Geschlechtsorgane gezeigt, in verschiedenen Hauttönen und -formen. Mit „Vulvina“ greifen die Autor*innen dabei einen von der Sexualpädagogin Ella Berlin entwickelten diskriminierungskritischen Begriff auf, einer Kombination aus „Vulva“ und „Vagina“. 

Samiras Eltern leben eine eher heteronormative Beziehung, jedoch werden vielfältige Familienformen und Identitäten wertungsfrei und ohne Besonderung dargestellt. Dabei werden auch Themen wie Lust, Selbstbestimmung und Konsens angeschnitten.  

Die Geschichte wird in gelben Infokästen mit weiteren Sachinfos ergänzt – in einem werden beispielsweise auch intergeschlechtliche Geschlechtsmerkmale benannt, werden aber leider nicht abgebildet.  

Teilweise gerät aufgrund der Fülle an Themen und Informationen die Geschichte in den Hintergrund, deswegen eignet sich das Buch besser für episodisches Lesen. (Kindewelten) 

Preis: 18,90 €