Titel:

Stadt am Meer

Jahr:

2018

Altersgruppe:

Verlag:

Aladin

Ein Junge erzählt vom Alltag seiner Familie in der Stadt am Meer. Wiederholungen bestimmen dort das Leben. Wir sehen Bilder seines Alltaglebens z.B. im Haus mit der Mutter, mit dem jüngeren Geschwisterkind und am Meer, das sich mal ruhig, mal mit weißen Kronen oder Gischt zeigt. Eine weitere Konstante stellt die Arbeit des Vaters dar, der im Kohlebergbau unter Tage arbeitet wie bereits der Großvater und auch der Junge selbst, der später in ihre Fußstapfen treten wird. Der Text unterstützt die sich wiederholenden Abläufe: „Bei uns ist das nämlich so …“ oder „Wenn ich am Morgen rausgehe, dann ist das immer so – …“ Bilder und Text strahlen Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit für den Jungen aus. Er hat Freunde, schaukelt, besucht das Grab des Großvaters, geht einkaufen.

Es gibt nicht viele Bücher über die Arbeit der Eltern, schon gar nicht über schwere körperliche Arbeit. Die überwiegend schwarzen Seiten mit den Bergarbeitern am unteren Rand, laden zum Gespräch über die Arbeit der Eltern oder anderer Erwachsener ein. Auch die ähnlichen oder unterschiedlichen Tagesabläufe und Routinen in den Familien sind ein für Kinder interessantes Thema.

Kritisch anzumerken ist, dass das Buch die klassische Rollenaufteilung, die Frau ist im Haus, der Mann draußen bei der Arbeit, wiedergibt. Doch so bietet sich die Gelegenheit, mit den Kindern über die Tätigkeiten der eigenen Familienmitglieder in den Austausch zu kommen. Auch die Frage, was wohl passiert, wenn der Junge nicht Bergarbeiter werden möchte, kann und sollte mit den Kindern diskutiert werden, um deutlich zu machen, dass Traditionen Sicherheit geben, aber einengend sein können. (Kinderwelten)

Preis: 18,00€