Titel:

Überall Blumen

Jahr:

2016

Altersgruppe:

Verlag:

Fischer Sauerländer Verlag

Ein Kind mit einem roten Kapuzenpullover wird von seinem Vater durch eine graue Stadt nach Hause begleitet. Während der Vater meistens mit seinem Handy telefoniert oder zielstrebig seinem Weg folgt, beobachtet das Kind zahlreiche Details seiner Umgebung. Dabei entdeckt es zwischen den Ritzen des grauen Betons immer mehr bunte Blumen, die es sammelt und an andere Menschen und Tieren verteilt. Während am Anfang des Buches außer dem roten Kapuzenpullover des Kindes alle Bilder in Schwarz-Weiß gezeichnet sind, werden die Zeichnungen im Laufe des Buches – jedes Mal, wenn das Kind weitere Blumen entdeckt und verschenkt – immer ein Stück bunter. Ohne Wörter findet hier Poesie statt, die nicht nur jedes Kind auf Grund seiner eigenen Erfahrungen innerhalb der Welt der Erwachsenen verstehen kann, sondern auch die erwachsen gewordenen Kinder daran erinnert, wie bereichernd es sein kann, achtsam zu sein und die Augen für die schönen Dinge dieser Welt zu öffnen.

Das Kind, das im Klappentext als Mädchen beschrieben wird, kann in den Zeichnungen erfreulicherweise nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden. Dadurch können sich Kinder jeden Geschlechts mit dem Kind identifizieren. Dennoch ist das Kind – obwohl die Menschen im Buch so gezeichnet sind, dass eine Vielfalt an Menschen zumindest angedeutet ist – ein weißes Kind. Zudem reproduziert das Einfamilienhaus mit den heterosexuellen Eltern am Schluss der Geschichte stereotype Mittelschichtsfamilienbilder, auf die man gut hätte verzichten können. (Kinderwelten)

Preis: 9,95€