In dieser Geschichte geht es um einen Familienausflug ins Schwimmbad. Mila besucht mit ihren Eltern (Mutter-Vater-Konstellation) ein Hallenbad und springt erstmalig allein vom Beckenrand ins Schwimmerbecken. Die zentrale Thematik der normorientierten Körperdarstellung geschieht in weiblich dominierten Erfahrungsräumen, da die Mutter vorm Schwimmen mit Mila in den Umkleidebereich und in die Dusche geht. Deshalb sind ausschließlich weibliche nackte (Erwachsenen-)Körper komplett abgebildet. So gesehen wird daher dieses Werk dem Anspruch an Diversität entlang der geschlechtlichen Zugehörigkeit nicht gerecht. Positiv ist, dass die Körper nicht idealisiert oder verschönt dargestellt werden und die Körperdarstellungen plural sind (unterschiedliche Figuren, schwanger, tätowiert, verschiedene Hautfarben und -töne, verschiedene Haarfarben, -längen und -strukturen, unterschiedliche Körperbehaarung). Negativ anzumerken ist, dass Mila das äußere weibliche Geschlechtsorgan sprachlich nicht korrekt benennt und die Bezeichnung in der gesamten Geschichte nicht vorkommt, obwohl viele unterschiedliche weibliche Geschlechtsteile abgebildet sind. Die Geschichte ist kindgerecht aufbereitet durch die kurzen, einfachen Sätzen und einen gradlinigen Handlungsablauf. Eine derartige realistische Vielfalt an (weiblichen) Körperformen findet sich selten in Kinderbüchern. Ganz deutlich wird hier die Botschaft gesendet, dass jede Körperform „richtig“ ist. Die Abrundung der Erzählung durch die Metapher der Vielfalt an Süßigkeiten ist gelungen und verständlich.

Der gesamte Handlungsstrang fokussiert den frauen- und mädchenempowernden Aspekt, da die weiblichen Protagonistinnen (Mutter und Tochter) hier im Zentrum stehen und ihre Selbständigkeit sowie Unabhängigkeit zum Vorschein kommt. Dazu passt die mehrheitlich weibliche Nacktheit, die dargestellt ist und ein vielfältiges Bild an Körperlichkeit präsentiert. Dieses Werk eignet sich hervorragend, um mit Kindern über gesellschaftliche Körpernormen zu sprechen. (Kinderwelten)

Preis: 14,00 €