Titel:

Wenn die Welt ein Dorf wäre

Autor*innen:

Jahr:

2012

Altersgruppe:

Verlag:

Jungbrunnen

Das Buch lädt dazu ein, die Menschen auf der Welt kennen zu lernen. Aber es ist unmöglich, sich zum Beispiel die riesige Anzahl von sieben Milliarden Menschen vorzustellen, die derzeit auf der Erde leben. Damit wir die Verhältnisse unserer Welt besser verstehen können, macht der Autor des Buchs folgenden Vorschlag: Wir stellen uns vor, wie die Welt aussähe, wenn sie ein Dorf mit 100 Einwohner*innen wäre. Da würde ein Mensch des Welten-Dorfes 72 Millionen (72 000 000) Menschen repräsentieren.

Das Buch informiert dann unter anderem über Nationalitäten und Sprachen, über die Verteilung von Geld und Besitz, darüber, wer auf der Welt in seinem Zuhause über Strom verfügt und wie sich die Weltbevölkerung in der Vergangenheit entwickelt hat und sich in Zukunft voraussichtlich entwickeln wird. Mit diesen Informationen kann uns „ein Licht aufgehen“: Wenn wir zum Beispiel hören, dass es im Welt-Dorf sieben Soldaten, fünf Ärzte und nur einen Lehrer gibt. Oder wenn wir verstehen, dass viele Menschen nicht genug zu essen und zu trinken und keine saubere Luft zum Atmen haben – andere aber im Überfluss leben. Die schönen Bilder, die wie Gemälde die Texte begleiten, tragen dazu bei, die Kostbarkeit jedes Menschen und unserer Welt zu begreifen.

Auf den letzten Seiten gibt der Autor eine Reihe von wertvollen Anregungen für Aktivitäten, die man mit Kindern ausprobieren kann, um sie im vernetzten Denken über die Zusammenhänge unseres Welt-Dorfes zu unterstützen.

Allerdings sind dem Buch leider Fehler unterlaufen. So wird in die Anzahl der Juden*Jüdinnen zu hoch angegeben, tatsächlich sind es weltweit 0,2 %. Auch mathematisch verstrickt sich das Buch in Widersprüche: um das Verhältnis anschaulich zu machen, wird die Einwohner*innenzahl auf 1   gesetzt. Im Kapitel „Unser Dorf – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“ wird von dieser Konstruktion abgewichen. Hier wird erklärt, dass das Weltdorf pro Jahr um ungefähr 1,15 Personen wächst und in wenigen Jahren deutlich über 100 Einwohner*innen haben wird. Dementsprechend wird u.a. dargestellt, dass es 1900 nur 32 Menschen im Dorf gab und 2150 voraussichtlich 250 Menschen geben wird.

Im Kapitel „Altersstufen“ wird hingegen zur Veranschaulichung davon ausgegangen, dass sowohl im Jahr 1900 als auch im Jahr 2050 die Anzahl der Einwohner*innen im Dorf jeweils 100 Menschen betrug bzw. betragen wird. Diese Widersprüche führen zu Verwirrung. Der Verlag hat zugesichert, diese Unstimmigkeiten in der nächsten Ausgabe zu beheben.

Das Buch weckt Neugierde auf das Leben der vielen verschiedenen Menschen und fördert einen vorurteilsbewussten Blick auf die Welt und die Einsicht in die Bedeutung sozialen Handelns. Denn es ist wichtig „voneinander zu wissen, um in Frieden miteinander zu leben“. Es bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Ausgabe die oben genannten Fehler behoben werden. (Kinderwelten)

Preis: 17,00€