Titel:

Zwei von jedem

Jahr:

2021

Altersgruppe:

Verlag:

Moritz Verlag

Diese bewegende Geschichte über Freundschaft und Liebe nimmt uns zunächst mit nach Siebenbürgen in den 1940-er Jahren. Die beiden neun-jährigen Luli und Eli sind Halbwaisen. Luli lebt seit dem Tod ihrer Mutter bei einer Tante und wartet auf ihr Schiffsticket für die Überfahrt, das ihr Vater aus Amerika schicken soll. Eli lebt mit seiner Mutter bei einem alten Stoffhändler, der die beiden unterstützt. Die Kinder sind unzertrennlich, auch als Eli schwer erkrankt, weicht Luli nicht von seiner Seite und rettet ihn mit einem besonderen „Heilwasser“ wie sie behauptet. Kurz nach Elis Genesung folgt der nächste Schicksalsschlag: das Ticket aus Amerika ist angekommen, Luli reist ab und verspricht Eli, ihn nachzuholen. Die Zeit vergeht, Eli wächst heran, kein Tag vergeht, an dem er nicht an Luli denkt, während der aufkommende Faschismus und Antisemitismus die Lebenssituation von Eli und seiner Familie immer mehr einengt. Sie erleben Benachteiligung und Diskriminierung. Eli erzählt vom Verbot, die Schule zu besuchen, davon den gelben Stern tragen zu müssen vielem mehr. Schließlich werden Eli und seine Familie nach Ausschwitz deportiert. Eli hat Glück, er überlebt, schwer an Typhus erkrankt. Zurück in Schweden erhält er endlich Lulis lang ersehnten Brief „Komm so schnell du kannst, ich warte auf dich!“ Eli siedelt nach Amerika über und nach anfänglichen Schwierigkeiten finden die beiden wieder zusammen. Die Bitte seiner Tochter, etwas von der Shoa zu erzählen, kann Eli nicht erfüllen. Und so beginnt er auf Anraten Lulis, seine Geschichte aufzuschreiben.  

Die preisgekrönte schwedische Autorin Rose Lagercrantz, deren Familien fast vollständig in den Vernichtungslagern ermordet wurde, erzählte diese Geschichte zuerst im schwedischen Rundfunk anlässlich der 75 Jahresfeier der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Es ist ihr gelungen, aus den grausamen Schicksalen vieler Jüd*innen, ein, wie sie selbst sagt „Märchen“ zu weben. Auf diese Weise gelingt es ihr eindrucksvoll, die Shoa für Kinder darzustellen. Mit seinen kurzen Sätzen und der verhältnismäßig großen Schrift eignet sich das Buch auch für nicht so geübte Leser*innen. Rebecka Lagercantz, die Tochter greift mit kleinen Aquarellen einzelne Aspekte des Textes heraus, Diese zarten Illustrationen und vor allem das glückliche Ende geben dem Buch trotz des schweren Themas eine gewisse Leichtigkeit. Ein berührendes Buch, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene! (Kinderwelten) 

Preis: 14 €