Kita-Träger sind ein wesentlicher Faktor für gute Qualität in Kindertageseinrichtungen. Der Situationsansatz strebt an, dass die Grundwerte, Haltungen und Herangehensweisen in der Arbeit mit Kindern und Familien auch auf allen anderen Ebenen im System gelebt werden. Dafür braucht es  den Blick auf das gesamte System. Hier trifft sich der Situationsansatz mit dem aktuellen internationalen Ansatz des kompetenten Systems; Kompetenz wird hierbei nicht nur auf der Ebene der einzelnen Fachkräfte beschrieben, sondern nimmt das ganze System in den Blick. Der Situationsansatz fordert dabei ein, konsequent möglichst alle Perspektiven einzuholen und zu berücksichtigen, z. B. Kinder, Familien, Fachkräfte, Leitung, verschiedene Abteilungen im Träger, Politik. Im Rahmen des Projekts sollen die Erkenntnisse und Arbeitsweisen des Situationsansatzes und des kompetenten Systems systematisch auf die Ebene von Kita-Trägern übertragen werden. Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung finanziert.


Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt:

  • Erkundungsphase: Recherche zu situationsansatzorientierter Organisationsentwicklung und die Erhebung von Sichtweisen der Kinder auf den Träger.
  • Durchführungsphase: konkrete Erkundung der Situation in den teilnehmenden Trägerorganisationen. Daraus werden im Dialog mit den Trägern Ziele für den Prozess entwickelt und ein passgenaues Vorgehen zur Begleitung der Organisationsentwicklung im Sinne eines kompetenten Systems für jeden Träger erstellt und umgesetzt.
  • Auswertungs- und Nachhaltigkeitsphase: Ergebnisse und Erkenntnisse werden gesichert und nachhaltige Strukturen im Träger verankert.

Gesamtziele des Projekts sind, (1) auf der Grundlage des Situationsansatzes und des kompetenten Systems Prozesse zu analysieren und gemeinsam mit den beteiligten Akteuren weiterzuentwickeln. (2) Die Verbesserung der Zusammenarbeit der Mitarbeitenden auf Trägerebene mit den Fachkräften, Leitungskräften, Kindern und weiteren Ebenen der Kitas. (3) Entscheidungen werden partizipativer, Aushandlungsprozesse dialogischer gestaltet und Qualität auf allen Ebenen bedacht und entwickelt.

Momentan befindet sich das Projekt in der Erkundungsphase. Auch wenn eine Weiterführung angestrebt wird, werden bereits in dieser Phase Ergebnisse zu den beiden Bestandteilen Recherche und Erhebung der Kinderperspektiven erbracht, die auch für sich stehen können.


Ziele für die Erkundungsphase

  1. Umfassende Recherche zu bestehenden Ansätzen, die im Sinne eines kompetenten Systems und der Grundsätze des Situationsansatzes Organisationsentwicklung vorantreiben, durchführen und in einem Fachtext und für eine Fachveranstaltung aufzubereiten.
  2. Perspektiven von Kindern auf das System Träger als Sichtweisen der wesentlichen Akteure in Kitas bereits in dieser Phase erheben, um den weiteren Prozess entsprechend einzustimmen.
  3. Die Erkundungsphase nutzen, um das Konzept der Organisationsentwicklung auf Trägerebene und mit den erarbeiteten Erkenntnissen weiterzuentwickeln. Weitere Träger für die Durchführungsphase gewinnen.


Umsetzung der Ziele

Ziel 1: (1) Recherche und Aufbereitung über Literatur und Expert*inneninterviews zu Fragen wie beispielsweise: wie kann man die Sichtweise der Kinder bei Kita-Bau berücksichtigen? Wie können Budgets partizipativ mit den Kitas ausgehandelt werden? (2) Verfassen eines Fachartikels (3) Vorbereitung und Durchführung einer Fachveranstaltung.

Ziel 2: (1) Erkundung der Kinderperspektiven in Kooperation mit den Trägern, (2) Fachkräfte in Kitas führen mit Kindern Projekte zur Arbeit des Trägers durch – Beratung, Entwicklung, Auswertung durch ISTA, (4) Dokumentation als Grundlage für eine Darstellung der Sichtweise der Kinder auf die Arbeit in Kita-Trägern, (5) Aufbereitung der Ergebnisse und Publikation in einem Fachartikel.

Ziel 3: Konzeptentwicklung und Trägerakquise (1) Projektgruppe reflektiert die Erkenntnisse der Recherche und Kinderperspektiven laufend und markiert Ideen und Herausforderungen für den weiteren Prozess, (2) weitere Träger werden angesprochen am Projekt teilzunehmen (3) Ziel ist es, mit drei Trägern das Projekt durchzuführen.


Team und Kontakt:

Institut für den Situationsansatz an der Internationalen Akademie Berlin gGmbH
Projekt: KoSy – Kompetente Systeme mit dem Situationsansatz
Muskauer Str. 53
10997 Berlin

Projektleitung: Katrin Macha (macha@situationsansatz.de)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Konstantin Eichberg (eichberg@situationsansatz.de)
Wissenschaftliche Mitarbeit: Lena Claßen (classen@situationsansatz.de)
Studentische Mitarbeit: Lisa Fehst (fehst@situationsansatz.de)