Hier finden Sie das Programm und den Anmeldelink.

Die Veranstaltungsreihe „Praxis meets Forschung“

Kleine Kinder – keine Vorurteile? Diese Frage stellte sich die Fachstelle Kinderwelten zu Beginn Ihrer Gründung und seitdem haben sich sowohl das gesellschaftliche und pädagogische Problembewusstsein als auch die erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten verändert und verstärkt. Dem Themenhype rund um Inklusion, Diversität und Ungleichheiten folgten Programme, Änderungen in den Curricula in Aus-, Fort- und Weiterbildung. Fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse über soziale Differenz und Diskriminierungserfahrungen von Kindern nahmen Fahrt auf – Forschungen zu Kindern und ihren Perspektiven und ihren Erfahrungen im Alltag und Bildungsinstitutionen gibt es bislang dennoch wenige. Weitaus häufiger haben Differenzkonstruktionen rund um Alter, Behinderung/Fähigkeit, Geschlecht, natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit und sozialem Status/Herkunft im Sinne der Diversität im Forschungsfeld der Pädagogik der frühen Kindheit Eingang gefunden.  Das Veranstaltungsformat „Praxis meets Forschung“ dient zur Präsentation und gemeinsamen Diskussion verschiedener empirischen Forschungserkenntnissen, welche in ihrer Praxisrelevanz vertieft werden.

Ziele, Zielgruppe und zentrale Fragestellungen

In der Veranstaltungsreihe “Praxis meets Forschung“ wird ein Dialog zwischen pädagogischen Fachkräften und Wissenschaftler*innen angestoßen. Es geht es darum Forschungserkenntnisse für die Praxis zugänglich zu machen und gemeinsam über Forschungsbedarfe, offene Fragen und praktische Impulse nachzudenken. Das Ziel ist es zu einer diversitätssensiblen und diskriminierungskritischen Pädagogik beizutragen.

Zielgruppe der Vorträge sind Interessierte, pädagogische Fachkräfte, Menschen in Aus- Fort- und Weiterbildung sowie wissenschaftlich Tätige und Interessierte.

Für die Vertiefungsworkshops sind als Hauptzielgruppe Referent*innen der Fachstelle Kinderwelten und pädagogisch Tätige Menschen vorgesehen. Leitende Fragen sind veranstaltungsübergreifend folgende:

  • Wie werden Diversität und auch Diskriminierungen von Kindern erlebt, verhandelt und erfahren?
  • Welche Erkenntnisse aus Forschungen gibt es zu den Differenzmerkmalen race, gender, class, ability und age?
  • Welche pädagogischen Ableitungen werden auf Grund empirische Erkenntnisse für eine diskriminierungskritische, intersektionale und diversitätsbewusste Arbeit ableitbar?

Format und Dokumentation

Das Forschungsfeld ist weit und die angesprochenen Themen sind groß – zu wenige Studien adressieren die Erfahrungen von Kindern. In der Veranstaltung wird bestehendes Wissen aufbereitet und vertieft. In einem Impulsvortrag werden ausgewählte Einblicke in wissenschaftliche Studien zugänglich gemacht und anschließend gemeinsam diskutiert. Anschließende Vertiefungsworkshops festigen das Wissen zum Vortrag, um an ausgewählten Inhalten und Fragestellungen eine diskriminierungskritische, diversitätssensible und inklusive Pädagogik weiterzudenken. Die Vertiefungsworkshop werden in Anlehnung an den Vortrag angeboten. Die Vortragsveranstaltung wird aufgezeichnet und im Netz (YouTube-Kanal der Fachstelle Kinderwelten) nachträglich zugänglich gemacht. Die Vertiefungsworkshop sind von der Anzahl der Teilnehmenden begrenzt und nicht aufgezeichnet. Menschen, die bereits in diversitätssensibler und diskriminierungskritischer Pädagogik sowie vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung© Erfahrungen haben und/oder selbst diskriminierungserfahrene Pädagog*innen sind, werden bevorzugt in die Vertiefungsworkshops aufgenommen.

Save the Dates – Ein Überblick

 

– FEBRUAR –

05.02.2024 Let’s talk about ability

13:00-14:30 Uhr (Vortrag):

Wie Ableismus in der Kita-Praxis wirkt und Behinderung entsteht – Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Vielfalt aus Kinderperspektive“ (Dr. Nina-Kathrin Joyce-Finnern, sie/ihr)

15:00-18:00 (Vertiefungsworkshop):

Komisch, krank und langsam? Ableistische Differenzkonstruktionen und Diskriminierung von Kindern mit Behinderungen – Implikationen für eine machtkritische Praxis (Hoa Mai Trần, sie/ihr und Revan Schaefer-Rolffs, sie/ihr)

– MÄRZ –

04.03.2024 Let’s talk about race*

13:00-14:30 Uhr (Vortrag):

Rassismus aus der Perspektive von Kindern – Zur intersektionalen Herstellung von Zugehörigkeit und Differenz (Aylin Anasal Jordan, sie/ihr)

15:00-18:00 (Vertiefungsworkshop):

X mal erklären, woher ich komme: Rassismusrelevante Praktiken in Bildungsinstitutionen und ihre Folgen für eine diskriminierungskritische Pädagogik (Hoa Mai Trần, sie/ihr und Revan Schaefer-Rolffs, sie/ihr)

*race ist nicht mit biologisch-naturalistischen Rassekonzepten gleichzusetzen und spricht die natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeitskonstruktionen in einer rassistischen Gesellschaft an.

– APRIL –

08.04.2024* Let’s talk about class

13:00-14:30 Uhr (Vortrag):

Armutserfahrungen in der Kindheit – Klassismus im Alltag von Kindern: Früher wie heute ein aktuelles und tabuisiertes Thema besprechbar machen (Prof. Dr. Margherita Zander, sie/ihr)

15:00-18:00 (Vertiefungsworkshop):

Gebrauchte Kleidung, leerer Kühlschrank und Mama kratzt das Geld zusammen: Soziale Ungleichheit in der Kindheit und ihre Relevanz für die pädagogische Praxis (Hoa Mai Trần, sie/ihr und Revan Schaefer-Rolffs, sie/ihr)

– MAI –

06.05.2024 Let’s talk about gender

13:00-14:30 Uhr (Vortrag):

Gender in Krippe und Kindertageseinrichtung: Forschungen zu pädagogischen Differenzkonstruktionen und der Herstellung von Geschlecht in pädagogischen Settings (Dr. Svenja Garbade, sie/ihr)

15:00-18:00 (Vertiefungsworkshop):

Jungs sind stark, Mädchen sind Quark? Verhandlung von Geschlecht und Cis-Sexismus aus machtreflexiver-pädagogischer Perspektive (Hoa Mai Trần, sie/ihr und Revan Schaefer-Rolffs, sie/ihr)

*Im April starten wir mit dem zweiten Montag des Monats, da der 01.04.2024 ein Feiertag ist

– JUNI –

03.06.2024 Let’s talk about age

13:00-14:30 Uhr (Vortrag):

Alter, Kompetenz und die Herstellung von Kindern und Kindheiten in Kindertageseinrichtungen – Erkenntnisse und Impulse aus der Kindheitsforschung mit einer adultismuskritischen Perspektive (Agata Skalska, sie/ihr)

15:00-18:00 (Vertiefungsworkshop):

Warum keiner ein Baby sein will – Adultismus über und durch Kinder in der pädagogischen Praxis hinterfragen lernen und entgegenwirken (Hoa Mai Trần, sie/ihr und Revan Schaefer-Rolffs, sie/ihr)