Vortrag am 08.04.2024: Armutserfahrungen von Kindern: Benachteiligung und Diskriminierung
Kinder erleben und erfahren Differenz und Benachteiligung auf Grund von sozioökonomischer Lage, sozialer Herkunft und formalem Bildungshintergrund der Eltern. Stigmatisierung und Ausgrenzungserfahrungen sind im Alltag von Kindern nach wie vor präsent. 1994 startete eine der ersten einschlägigen Kindheitsforschungen mit dem Titel „Benachteiligung in den Lebenslagen von Kindern – Unter spezifischer Berücksichtigung der sozialen Situation in Thüringen“, geleitet von Prof. Dr. Karl-August Chassé und Frau Prof. Dr. Margherita Zander. Dieses Projekt warf einen kindzentrierten, lebenslageorientierten Blick auf Armutserfahrungen und orientierte sich damit an einer wesentlichen Stoßrichtung aktueller Kindheitsforschung. Ergebnis der Studie: Armut wird in Familien und von Kindern unterschiedlich erlebt und bewältigt; auch geschlechtlich und migrationsbedingt lassen sich Unterschiede erkennen. Es schlossen sich weitere Forschungsprojekte an. Die damals gewonnenen Erkenntnisse sind nach wie vor relevant; Armut ist weiterhin ein tabuisiertes und schambesetztes Thema und braucht eine klassismuskritische Auseinandersetzung in der Kindheitspädagogik.
Referent*in: Prof. Dr. Margherita Zander
Moderation: Hoa Mai Trần
Technik- und Awareness Support: Revan Schaefer-Rolffs, Lestari Jaeger
Schnitt und Postproduktion: Susann Ratzsch
“Praxis meets Forschung” ist eine Online-Veranstaltungsreihe zu Diversität und Diskriminierung in der Kindheit der Fachstelle Kinderwelten
Kleine Kinder – keine Vorurteile? Diese Frage stellte sich die Fachstelle Kinderwelten zu Beginn Ihrer Gründung und seitdem haben sich sowohl das gesellschaftliche und pädagogische Problembewusstsein als auch die erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten verändert und verstärkt. Dem Themenhype rund um Inklusion, Diversität und Ungleichheiten folgten Programme, Änderungen in den Curricula in Aus-, Fort.- und Weiterbildung. Fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse über soziale Differenz und Diskriminierungserfahrungen von Kindern nahmen Fahrt auf – Forschungen zu Kindern und ihren Perspektiven und ihren Erfahrungen im Alltag und Bildungsinstitutionen gibt es bislang dennoch wenige. Weitaus häufiger haben Differenzkonstruktionen rund um Alter, Behinderung/Fähigkeit, Geschlecht, natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit und sozialem Status/Herkunft im Sinne der Diversität im Forschungsfeld der Pädagogik der frühen Kindheit Eingang gefunden. Das Veranstaltungsformat „Praxis meets Forschung“ dient zur Präsentation und gemeinsamen Diskussion verschiedener empirischen Forschungserkenntnissen, welche in ihrer Praxisrelevanz vertieft werden.
Verantwortung für Konzept und Durchführung: Hoa Mai Trần
Mitarbeit in Konzept und Durchführung: Revan Schaefer-Rolffs
Organisation: Lestari Jaeger, Serap Azun
Link zum Veranstaltungsprogramm
Die Veranstaltungsreihe wird im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Kindesalter“ sowie in Kooperation mit dem Fortbildungsbereich realisiert. Sie wird gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
©Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung
2024