Liebe Christa,

es ist so traurig, dass Du nicht mehr da bist. Du wirst uns und mir sehr fehlen: als ungemein kluge, engagierte und zugleich feinfühlige Expertin in Sachen Kindheit und als warmherzige und wertschätzende Kollegin, mit der ich das Glück hatte in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten zu dürfen. Ich erinnere mich an unsere ersten Veröffentlichungen in den 1990er Jahren mit dem F.I.P.P.-Verlag, unsere beiden „Runden“ zum Entstehen und zur Weiterentwicklung des Berliner Bildungsprogramms und an unser Projekt Ponte, das den Übergang zwischen Kita und Schule neu begründen half. In all diesen Projekten habe ich Dich als ungemein „faire“ Kollegin erlebt, wobei „fair“ das falsche Wort ist, Du warst vielmehr immer interessiert an den Meinungen aller Beteiligten, nahmst sie mit ihren Einschätzungen und Belangen ernst und fügtest ihre Ideen und Ansichten zu einem großen Ganzen zusammen mit dem Ziel, dass es den Kindern in den öffentlichen Einrichtungen bessergeht. Dabei habe ich Dich nie als taktierend oder strategisch denkend erlebt, vielmehr hast Du alle jene einbezogen und beteiligt, die für eine bessere Erziehung und Bildung eintraten. Sicher warst Du auch deshalb bildungspolitisch so erfolgreich. Du wirst mir vor allem fehlen als Kollegin, die auch im persönlichen Kontakt so interessiert, zugewandt und warmherzig war, in manchen Zigaretten-Pausen während unserer Sitzungen hattest Du stets persönliche Fragen und Interesse an den schönen Dingen des Lebens, die Du auch selbst so mochtest. Dabei hast Du Dich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Anderen eingelassen. Liebe Christa, Du fehlst schon jetzt, sicher vor allem Deinen Lieben, denen mein Angedenken gilt.

Annette Dreier