Ben mag Erdbeeren und Spinat. Aber nicht zusammen. Erbsen findet Ben doof. Fast so doof, wie die Tatsache, dass er immer als Letzter von der Kita abgeholt wird. Nele zum Beispiel wird immer als Erste abgeholt, auch wenn sie noch mitten im Spiel ist. Das findet Ben allerdings auch doof. Jedes Mal, wenn ein Kind abgeholt wird, hallt der Ruf „abgeholt“ über den Spielplatz und zieht sich in großen roten, gelb unterlegten Lettern über die Seiten.
Ben weiß genau, weshalb sein Papa immer so spät kommt, und erzählt stolz: Mein Papa muss nämlich lange arbeiten, weil er einen riesigen Schatz bewacht, damit er nicht von Räubern gestohlen wird: Schokolade, Gummibärchen, Limo und vieles Leckere mehr. Keine*r darf etwas nehmen, ohne zu bezahlen. Kinder und Erwachsene hören staunend zu. Und am Ende der Geschichte wollen weitere Kinder auch später abgeholt werden…
Mit wenig Text und farbenfrohen, großformatigen Illustrationen nehmen uns Autorin und Illustratorin mit in eine Geschichte über ein für Kita-Kinder bedeutsames Thema. Als Letztes abgeholt zu werden, können Kinder als schmerzvoll erleben. Eigensinnig gelingt es Ben, diese Situation, die er als nicht angenehm erlebt, umzudeuten. Das weist zweifellos auf eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung hin.
Kinderbücher mit alleinerziehenden Vätern sind – besonders für junge Kinder – noch selten. Neben den beiden weißen Hauptfiguren sind die weiteren Personen vielfältig: wir sehen BIPOCs, Schwangere, eine Person mit Hijab. Ein ermutigendes Buch über die Kraft der Fantasie, nicht nur für Vater-Kind-Familien. (Kinderwelten).
Preis: 14 €