Immer, wenn er mit seiner Mama auf den Spielplatz geht, passiert das gleiche: »Spiel doch mal mit dem kleinen Jungen da!«, fordert sie ihn auf und weist auf ein Kind, das allein vor sich hin spielt. Darauf hat der Ich-Erzähler nun gar keine Lust » Ich sag ja auch nicht zu Mama: ‚Spiel doch mal mit der Frau da, die langweilt sich bestimmt mit ihren Tauben.‘, lässt er uns an seinem inneren Dialog teilhaben. Und was wäre, wenn der betreffende Junge ein verkleidetes Monster wäre, überlegt er weiter, das Kinder in seinen Monsterpalast verschleppt? Immer weiter spinnt er diese Fantasie: Wie würden sie sich retten? Und was würde passieren, wenn der gemeinsame Ausbruch ausgerechnet in einem Pantherkäfig endete? Aus der Perspektive des Jungen nehmen wir an einer aberwitzigen Abenteuerreise teil, mit der er sich gegen das übergriffige Verhalten seiner Mutter wehrt.
Die farbenfrohen, großformatigen Aquarell- und Bleistiftzeichnungen unterstreichen wirkungsvoll die
Kinderperspektive. Am Ende der Geschichte geht alles gut aus und die Erwachsenen haben verstanden, dass ein derart adultistisches Verhalten nicht in Ordnung ist. »Und wir würden uns nur noch jemanden zum Spielen suchen, wenn WIR das wollen.«, setzt der Junge treffend den Schlusspunkt. Fantasievoll und witzig thematisiert dieses Kinderbuch adultistische Verhaltensweisen Erwachsener gegenüber Kindern. Erwachsenen wird der Spiegel vorgehalten und sie fühlen sich – hoffentlich – ertappt, Kinder werden in ihrem Recht auf Selbstbestimmung bestärkt. (Kinderwelten)

Preis: 12,95 €